Sicher durch die „Zeckensaison“ - Wichtiges zum Thema FMSE und Borreliose - Teil 1

Der in Deutschland weit verbreitete Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) wird im Frühjahr bei Temperaturen ab 8° C aktiv. V.a. in niedriger Vegetation, z.B. auf Gräsern und Büschen in Gärten und Wäldern sind Zecken zu finden. Bei Kontakt mit Säugetieren lassen Sie sich abstreifen und suchen sich anschließend einen geschützten Ort an der Körperoberfläche. Beim Menschen sind dies v.a. der Haaransatz, die Achsel- oder Genitalregion. Dem anschließenden Zeckenstich folgt der Saugakt über mehrere Tage. Danach löst sich der Parasit wieder von seinem Wirt.

Während der Blutmahlzeit können zwei für den Menschen relevante Krankheiten (FMSE und Borreliose) übertragen werden.

 

Das FSME-Virus (Frühsommer-Meningoenzephalitis)

 

Es wird über den Speichel direkt zu Beginn des Saugvorganges übertragen, ein frühes Entfernen der Zecke bietet somit keinen Schutz mehr vor einer Infektion. In Risikogebieten, wie dem Landkreis Kitzingen, wird die Häufigkeit virustragender Zecken mit 0,1-5 % geschätzt.

Im Falle einer FSME-Infektion entwickeln ca. 10-30% der Menschen zunächst grippeähnliche Symptome (Fieber mit Kopf- und Gliederschmerzen, Übelkeit/Erbrechen, Abgeschlagenheit). Zumeist ist die Krankheit damit überstanden. Die Infektion wird aufgrund dieser uncharakteristischen Symptome oft auch gar nicht bemerkt.

In ca. 10% der Erkrankungsfälle kommt es nach einem fieberfreien Intervall von einigen Tagen zu einem zweiten Krankheitsgipfel. In dieser Phase tritt eine Entzündung der Hirnhäute, des Gehirns oder des Rückenmarks auf (Myelo-Meningoenzephalitis). Hierbei sind neurologische Ausfälle wie Taubheitsgefühl, Lähmungserscheinungen bis hin zu Bewusstseinsstörungen möglich. Ca. 1 % der Erkrankten versterben.

Da eine Therapie bis heute nicht existiert, sind vorbeugende Maßnahmen entscheidend:

Lange, schützende Kleidung sowie gründliches Absuchen des kompletten Körpers nach Aufenthalt im Freien, v.a. bei Kindern.

 

Wichtig in Risikogebieten: Die FSME-Imfpung

Idealerweise sollte die Grundimmunisierung schon in den Wintermonaten erfolgen um im Frühjahr ausreichend geschützt zu sein. Eine Auffrischung der Impfung sollte bei Patienten unter 50 Jahren alle 5 Jahre erfolgen. Ab dem 50. Lebensjahr alle 3 Jahre.

Allgemein gilt: Jede Impfung zählt, auch eine Auffrischung nach mehr als 5 Jahren kann einen ausreichenden Impfschutz wiederherstellen.

 

Die Beratung zur FSME-Impfung sowie zu allen anderen Standard- und Reiseimpfungen ist bei uns jederzeit möglich. Hierbei richten wir uns nach den Empfehlungen der STIKO (Ständige Impfkomission des Robert Koch Instituts). Bitte bringen Sie Ihren Impfausweis mit. So können fehlende Impfungen rechtzeitig ergänzt werden.